Hilfe zur Selbsthilfe
Wer sind wir? Was tun wir?
Wir, die KREUZBUND-Selbsthilfegruppen in Lünen, sind ein Zusammenschluss von Menschen, die ein gemeinsames Ziel verfolgen und im Gespräch in der Gruppe lernen (wollen), mit unseren Problemen und Belastungen ohne Suchtmittel/Alkohol umzugehen.
Wir bieten Suchtkranken und Angehörigen in unseren Gruppen Hilfe an, um aus der Sucht auszusteigen und einen Ort der menschlichen Begegnung und Orientierung. Die Gemeinschaft hilft, einer individuellen abstinenten und glücklichen Lebensführung näher zu kommen. Wir wollen einander helfen, ein suchtfreies Leben zu führen, ein gesundes Leben mit Lebensfreude - und das gelingt vielen von uns schon seit Wochen, Monaten, Jahren und sogar Jahrzehnten.
Jeder ist bei uns willkommen.
Die Gruppen sind offen für neue Teilnehmer. Jedes Gruppenmitglied kann selbst entscheiden, wie lange es die Gruppe besuchen möchte.
Weil Sucht eine Familienkrankheit ist, sind auch Angehörige mit einbezogen und finden in der Gruppe Hilfe, ihre Rolle als ebenso Betroffene zu erkennen und zu bearbeiten.
In unseren Gruppen findet jeder die Möglichkeit zu einem offenen Gespräch und dadurch "Hilfe zur Selbsthilfe".
"Hilfe zur Selbsthilfe" bedeutet, die Gruppen unterstützen den Einzelnen im Bemühen, sein Leben in den Griff zu bekommen und eigenverantwortlich zu gestalten. Die Gruppe nimmt dem Betroffenen nichts ab, sondern unterstützt - mit Rat und Tat - beim Bemühen, sich selber zu helfen.
Selbsthilfe beruht auf Gegenseitigkeit. Jeder hilft jedem.
Unverständnis gegenüber der Krankheit gibt es in Sucht-Selbsthilfegruppen nicht. Die Gesprächspartner haben die Suchterkrankung und deren soziale Folgen selbst erlebt und bringen diese Erfahrung dabei ein. Es kann sich jeder ohne Angst in der Gruppe äußern.
Voraussetzung dafür ist das Gruppengeheimnis.
Wir helfen durch menschliche Zuwendung und bei der Suche nach Neuorientierung, auch bei den ersten Schritten der Trockenheit und der Entwicklung einer zufriedenen Abstinenz.
Alle Gruppenmitglieder sind gleichgestellt. Sie sprechen offen über sich, ihre Erfolge, Probleme und Sorgen und erfahren so, wie andere ihren Weg aus der Sucht gefunden haben. Sie lernen durch diesen Austausch, den Alltag ohne Suchtmittel zu bewältigen und an den tiefer liegenden Problemen zu arbeiten.
Es ist schwer begreiflich, dass Worte helfen sollen. Zu Beginn nehmen einige stumm und sprachlos und trotzdem voller Aufmerksamkeit die Gespräche wahr. Doch dann passiert etwas, was in Worten schwer zu vermitteln ist: Der Abhängige oder Angehörige erfährt, dass da Menschen sind "wie du und ich", "Menschen, die mich verstehen", die es hinter sich gebracht haben oder noch dabei sind. Das intensive Zuhören trägt mit dazu bei, dass eine evtl. zuvor stark vorhandene Abwehrmauer aufgebrochen wird und es möglich ist, sich zu öffnen.
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Leidensdruck und tiefe Verzweiflung, das Gefühl, nicht mehr zu wissen, wie es weitergehen soll, ist für viele - Betroffene und Angehörige - das Motiv, eine Gruppe aufzusuchen. Dabei ist es nicht ungewöhnlich, dass Betroffene zu Beginn nicht freiwillig in die Gruppe gehen, sondern sie tun es dem Angehörigen zuliebe oder weil der Arbeitgeber Druck ausübt oder in der Therapie vermittelt wurde, dass man die Gruppe braucht, um nicht rückfällig zu werden. Sie gehen in die Gruppe, weil sie merken, dass es ihnen gesundheitlich schlecht geht, sie finanziell am Ende sind oder der Partner sich scheiden lassen will.
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Der erste Gang allein in die Gruppe ist oftmals schwer. Das Warten vor dem Gruppenraum, der Gedanke, vor vielen Leuten sprechen zu müssen, macht Angst. Aber das muss nicht sein!
Dem ersten Besuch einer Gruppe geht ein Beratungsgespräch voraus, womit sie bereits eine erste Person kennenlernen, die Sie auf Wunsch gerne zur Gruppe begleiten wird.
Kommen Sie zu uns - egal, ob dies der erste Schritt aus der Sucht ist oder ob schon viele vergebliche Versuche vorausgegangen sind - wir, die KREUZBUND-Selbsthilfegruppen, helfen weiter!
Ein Drittel der suchtkranken Menschen im KREUZBUND haben ihren Weg aus der Sucht ohne ambulante oder stationäre Therapie gefunden, allein durch die Unterstützung der Selbsthilfegemeinschaft.
Ca. 75 Prozent der Suchtkranken, die regelmäßig eine Selbsthilfegruppe besuchen, leben dauerhaft abstinent. Weniger als 15 Prozent der Gruppenteilnehmenden werden innerhalb eines Jahres rückfällig. Mehr als zwei Drittel der Rückfälle können innerhalb der Selbsthilfegruppe aufgefangen werden.