Alkoholkrank, was ist das?
Die Alkoholsucht ist eine anerkannte Krankheit, die nicht geheilt, aber wie jede chronische Krankheit zum Stillstand gebracht werden kann.
Sie ist eine Krankheit, die unausweichlich zum Tode führen kann, wenn es nicht gelingt, den Verlauf zu unterbrechen, mit dem Ziel einer lebenslangen zufriedenen Abstinenz.
Jeder Alkoholkranke meint zunächst, seine Krankheit sei das Trinken. Natürlich macht auch das Trinken krank. Aber die eigentliche Krankheit ist meist die Unfähigkeit, mit seinen negativen Gefühlen klarzukommen (Ängste, Hemmungen usw.).
Alkohol hemmt bestimmte Gefühle wie Angst, Einsamkeit, Spannungen oder Minderwertigkeitsgefühle über Botenstoffe im Gehirn.
Diesen Effekt kennt fast jeder: Alkohol macht gesellig, es fällt leichter, Kontakte zu knüpfen, eventuelle Schüchternheit zu überwinden. Er macht also nicht direkt lustig, sondern er baut Hemmungen ab und verbessert die Stimmung.
Für die Menschen in unserem Kulturkreis gehören alkoholische Getränke zum Alltag und erst recht zu Feierlichkeiten.
Aber Alkohol hat eine fatale Eigenschaft:
Er macht süchtig, wenn er dauerhaft konsumiert wird.
Denn jeder Schluck regt sogenannte Belohnungssysteme im Gehirn an, die Glücksgefühle vermitteln. Diese animieren den Menschen dazu, die auslösende Tätigkeit zu wiederholen.
Man unterscheidet zwischen seelischer und körperlicher Abhängigkeit.
Psychische Abhängigkeit:
- ist das unstillbare Verlangen, die bekannte Wirkung des Suchtstoffes erneut zu erfahren und den Konsum fortzusetzen.
- Sie ist der Motor jeder süchtigen Entwicklung.
- Die Droge Alkohol verhilft vielen Menschen, Ängste und Hemmungen zu überwinden, Einsamkeit zu ertragen, Stress, Minderwertigkeitsgefühle, Spannungen und Versagensängste abzubauen oder zu überdecken und positive Gefühle zu verstärken.
- Der Alkohol wird von diesen Menschen wie eine Krücke gebraucht.
Körperliche Abhängigkeit:
- Der Körper reagiert auf die ständige Zufuhr des Suchtmittels mit einer Anpassung des Stoffwechsels. Wird ihm der Suchtstoff abrupt entzogen, kommt es je nach Art des Suchtmittels zu unangenehmen bis schmerzhaften oder gar lebensgefährlichen Entzugserscheinungen. Sie klingen bei erneuter Suchtmittelzufuhr wieder ab.
- Ein Vorzeichen körperlicher Abhängigkeit ist die Gewöhnung mit Toleranzentwicklung und Dosissteigerung.
Doch es gibt nicht nur eine einzige Ursache für Sucht. Es sind immer viele Faktoren, die zur Sucht führen.